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Im extremen Fels

Informationen zu "Lalidererwand Nordwand (Schmidt/Krebs) /3te Aufl. Nr. 44"

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Markus Pleyer - 11.07.1991

Die Schmid-Krebs ist unten erstaunlich gut, die Krebsrisse sind ebenfalls schön und gut zu klettern, die 45m-Verschneidung danach ist der blanke Horror: Wir fanden 2 Haken Marke uralt, gross, rostig und zur Hälfte oder mehr heraustehend, dazu ist der Fels brüchig, kaum nachzusichern, ...
Der obere Teil muss mehr oder weniger zwingend seilfrei gegangen werden, ist zwar kaum schwerer als 3 (bis auf eine Stelle), dafür anhaltend brüchig, ungesichert und steinschlägig. Unbedingt darauf achten, dass sich hier nicht mehrere Seilschaften gleichzeitig in der Wand bewegen! Technisch leichter als die Direkte, aber deutlich moralischer. Das Biwak in der Biwakschachtel unvergesslich.



Sepp Gwiggner - 26.07.1980

Bei unserer Begehung im Juli 1980 hingen noch die Stahlseile von der dramatischen Rettungsaktion im Jahr zuvor in der Wand.

Laliderer Anwärter sollten sich den Bericht : Größte Felsbergungsaktion in der Geschichte des ÖBRD mal anschauen.



David Bruder - 01.09.2009

Der Herr in Grün war ein Spassvogel - steht mit laufendem Motor im Wald und beschwert sich, dass wir mit den Rädern zu viel Krach machen und sein Wild verjagen...gut, im Angesicht des Schießeisens haben wir unsere moralische Bedenken hinten angestellt und bis zur nächsten Kurve geschoben (ja, echt!).

Die Tour wie erwartet: nicht zu fest, nicht zu viele Haken. Der Hammer kam auch zum Einsatz, die 100m-Wand ist doch sehr kühn. Oben statt der Schlucht über ganz brauchbare Risse links weiter - nicht schneller, aber nochmal klettern. Stephan war sehr erleichtert, endlich oben zu sein und den Bruch hinter sich zu lassen...gut, er wuste nicht, was in der Spindlerschlucht wartet, ich schon.-)



Gerhard Wiedemann - 28.06.2010

Vorsicht: Noch keine endgültige Version - Korrekturen und ein paar Bilder folgen noch:

 

Rechtzeitig einen Bericht schreiben, bevor die rosarote Brille eines „Halbalpinisten“ wieder die Oberhand gewinnt und alles nur noch halb wild war. Unterwegs war ich zum Glück mit einem Vollblutalpinisten, dem Toni.

 

Der Bericht basiert auf einer Begehung Ende Juni mit Schnee in der Ausstiegsschlucht, schneefreie Verhältnisse können daher schlecht abgeschätzt werden.

 

Kletterausrüstung:

8 Express / Schlingen 60/120 cm

Camelots bis 0,3 bis 2 1/2, die Camelots konnten wir viel einsetzen, auch für Stände im oberen Teil.

1 Satz Rocks – haben wir nicht eingesetzt

Haken – haben wir nicht eingesetzt, könnten aber ggf. für einen Rückzug hilfreich sein

Kurzes Eisgerät mit Hammerkopf

Leichtsteigeisen für Kletterpatschen bzw. Grödel

60 Meter-Seil in den leichten Längen vorteilhaft

 

Zeitangabe: Stark davon abhängig wie schnell man im Bruch unterwegs ist und ob man die Route auf anhieb findet. Wir sind vorsichtig geklettert und haben das ein oder andere Mal etwas gesucht sowie dummerweise 3 Verhauer erzielt, so dass sich unsere Kletterzeit auf gut 16 Stunden summiert hat.

 

Bericht – angegebene Seillängen können variieren, wobei im ersten Teil weitestgehend vernünftige Stände vorhanden sind. Einige Stände sind entweder mit einem neuen Haken verstärkt und oder mit neuen Schlingen verbunden.

 

0/1 SL oder noch solo zum eigentlichen ersten Stand: Einstieg: von den Vorbaublöcken bei der großen nach links ziehenden Rampe über das Schneefeld oder später im Jahr im Schutt erst nach links, an schwächster Stelle nach oben und dann wieder nach rechts bis in die markante Verscheidung (Stand etwa 10 Meter vor der Verschneidung) – Standhaken vorhanden

 

1 SL: In der großen Verschneidung, teilweise auch etwas in den Platten links der Verschneidung nach oben. Am Einstieg etwas feucht. Camelot passt am Einstieg gut in den Verschneidungsgrund (5+) zu gutem Stand. Haken vorhanden.

 

2 SL: In der Verschneidung ggf. auch in der Platte weiter nach oben – Standhaken vorhanden

 

3 SL: In der Verschneidung ggf. auch der Platte nach oben – Standhaken vorhanden

 

4 SL: In der Verschneidung linkshaltend nach oben (Vorsicht nicht zu früh nach oben in die gelbe Verschneidung/Verhauer) bis auf ein Band. Standhaken vorhanden

(Diese ersten Seillängen ggf. auch als 3 SL machbar – gute Beschreibung im Rother Führer Karwendel)

 

5 SL: Auf dem Band nach rechts und dann in der Rinne nach oben auf Pfeilerkopf (Auf den Kopf von dem die Erinnerungsseile herunterhängen) – Stand entweder kurz vor dem Pfeilerkopf 2 Haken/neue Schlingen (07.2010) oder auf dem Pfeilerkopf leicht links – 1 Haken.

 

6 SL: Nach links auf dem Band bis eine Schwachstelle den Weg nach oben zulässt (im Panico -Topo weit rechts eingezeichnet). Wir waren ca. 10 Meter links und es war sehr schwer (6?) und zudem heikel. Evtl. noch weiter nach links queren und dann wieder nach rechts zurück zum Stand? Der Haken ganz rechts sollte ein Verhauerhaken sein?

 

7 SL: Querung nach rechts. An einer Unterbrechungsstelle nicht zu weit nach unten klettern sondern leicht nach oben halten, dann findet man auch die Standhaken. Fand ich heikel.

 

8 SL: Weiter nach rechts queren, wieder nicht zu tief ansetzen. Man kommt etwas in halber Höhe des markanten Pfeilers heraus und der Stand ist vor einer Rinne die in der folgenden Seillänge abgeklettert wird.

 

9 SL: Die Rinne abklettern (ca. 5 Meter), dann nach rechts queren und am Ende einer Gufel wieder leicht nach oben auf Band klettern. Fand ich heikel (5+?), da noch keine Sicherung vorhanden (evtl. Camelots möglich). Dann in die Querung unter dem Überhang klettern (nicht nach oben – Verhauer) - Höhlenquergang. Mal richtig schöne Kletterstellen mit einigen Haken. Stand am Ende der Querung (2 Haken).

 

10 SL: Vom Stand nach oben bis unter Gufel (Wir haben Stand ca. 10 Meter vor der Gufel bezogen, da Standhaken vorhanden).

 

11 SL: Wir haben hier eine kurze Seillänge bis unter die Gufel und anschließender  Querung nach links auf Band unter den Beginn der Krebsrisse gelegt. Die Krebsrisse beginnen mit einem gut gesicherten Überhang an der linken Seite. Es folgt eine Platte die man nach rechts oben zum rechten Riss durchklettert. Platte ohne Sicherung, erst wieder im rechten Riss. Dann nach oben und Wechsel in den linken Riss zu einem (Hänge)Stand in der Rissverschneidung (2 Haken + gute Möglichkeit für Camelot).

 

12 SL: Die linke Rissverschneidung weiter nach oben (fand ich schwierig, da zudem feucht und wie üblich nicht übersichert)

 

13 SL: Krebsrisse 2ter Teil – ein Alptraum in Bruch. Hat mein Kumpel gut gemacht, weiss ich nicht wie ich da rauf gekommen wäre. Hätte ich durchaus mit einem 6er bewertet wo man nicht weiss wo man sich festhalten soll/darf/kann.

 

14 SL: Durch einen Kamin nach oben auf Köpferl (1 Standhaken). Nass, moosig, aber man fällt eigentlich nicht raus, nur der Rucksack hat mich massiv gestört.

 Ab hier hat der Fotoapparat seinen Geist aufgegeben. Zu sehr im Riss gequetscht.

 

15 SL: Vom Köpferl weg in die gegenüberliegende Wand und nach rechts klettern. Am Anfang gleich mal ein Haken, dann länger nichts. Wir haben keine zu lange Seillänge geklettert, sondern nur bis zu nächstem Stand (20-25Meter?)

 

16 SL: Einen kleinen Überhang mit Riss führt weiter nach oben (2 Haken wenn ich mich richtig erinnere – in einigen Topos stand „clean“ was mich recht beunruhigt hat) Stramme 5+, ich würde eher auf 6- tendieren. Wieder kurze Seillänge geklettert. Vorsicht, am Ende raus nach links, dort ist auch der Stand (bevor es in den gelben Überhang geht).

 

17 SL: Nun nach links unten absteigen, um die Kante herum und wieder nach oben, dann kommt wieder ein Haken. Weiter geht es dann wieder nach rechts oben. Weite Hakenabstände.

 

18 SL: Meine Nerven waren nun langsam auf Grundeis. Also klettert Toni weiter. Wieder leicht links haltend und dann nach rechts in eine Verschneidung. Alles heikel, nicht ganz leicht und wenig Haken. Toni ist dann relativ direkt von einem Köpferl in den Bruch gestiegen das war falsch.

 

19 SL: Toni hat mich nachgesichert und ich bin dann etwas weiter links, über relativ festen Feld, nach oben geklettert (alte Stahlseile, die aber nicht mehr alle ordentlich verankert sind – Vorsicht) bis zu einem Abschlusswändchen. Stand an 3 Haken (2 x alt 1 x neu).

 

20 SL: Das Wändchen an der linken Seite angepackt (1 H) und dann gleich vom Band (Ende der Hauptschwierigkeiten) weiter in die erste leichtere Seillänge. Aber keine Sorge, es wird nun nicht langweilig. Band queren und an der linken Begrenzung eines kompakteren Felsens nach oben. Wenn der kompakte Feld endet weiter direkt nach oben. Diesmal 60 Meter. Kein eingerichteter Stand.

Zeitangabe: Bis hierher haben wir gut 10 Stunden benötigt.

 

21 SL: Weiter direkt nach oben, erst über ein Band, dann ein Wändchen mit Riss (3-4). Kein eingerichtetet Stand, aber ein sehr guter Camelot.

 

22 SL: Weiter gerade hoch über kleine Verschneidungen (3) nach oben, ich denke ich brauche nicht zu erwähnen dass nicht alles fest ist bis dann zum Schluss leicht links haltend eine ein massivere Wändchen an einer Kante mit einem Haken erreicht wird.

 

23 SL: Dieses Wändchen (Kante) direkt nach oben (5/5+) und dann leicht nach links haltend bis zu einem Haken (haben wir als Stand benutzt).

 

24 SL: Weiter geradeaus/leicht rechts bis zu einem Absatz aus dem man in die markante Schlucht sieht, die den Weiterweg darstellt (jetzt wird es dann richtig unangenehm – zumindest nach meinem Empfinden). Ein (Stand-)Haken, den man am besten auch zum Abseilen in die Schlucht verwendet. Einfach einige Meter absteigen, wie in den Führern beschrieben, dürfte nicht so einfach sein.

 

25 SL: Die Schlucht nach oben. Wie hängt vermutlich sehr von den Verhältnissen ab. Wir (oder besser Toni, den ich habe mich jetzt geweigert vorzusteigen) haben uns für den weichen Schnee entschieden und nicht für den schuttigen rechten Begrenzungsrand. Gesichert haben wir noch vom Absatz, da in der Schlucht kein Stand ist und man dem Steinschlag ausgesetzt ist. Nach der Seillänge Stand an Köpferl am rechten oberen Schuttpfeiler.

 

26 und 27 SL (ggf. in 4 SL): Heikel erst am rechten und dann am linken Begrenzungsrand nach oben, dazwischen je nach Jahreszeit/Verhältnissen Schneefeld benutzt. Sehr brüchig und keine vernünftige Sicherungsmöglichkeit, bis in die links oben immer gut sichtbare Scharte. Von der Scharte aus sieht man auch schon den späteren Ausstieg links oben, am rechten Ende zwischen der Hauptwand und einem Turm.

 

28 SL Von der Scharte direkt über das kleine Wändchen nach oben (5+?)

 

29 SL Weiter leicht links haltend nach oben, bis die oberen Schuttbänder nach links zu einem Schotterturm führen (nicht zu weit nach oben, ggf. Stand mit Camelot an Riss in festem Felsriegel und dann wieder leicht zu den Bändern absteigen). Nicht zu hoch auf den markanten Turm (Verhauer).

 

30 SL: Auf Bändern (sehr schuttig und brüchig) nach links, leicht ansteigend. Stand bei Köpferl auf dem Schuttturm.

 

31 SL: Weiter nach links oben queren bis zur gelben Rinne, die den Ausstieg darstellt. Stand war rechts am Beginn der Rinne mit Camelots möglich.

 

32 SL: Ausstieg durch schneebedeckte Schuttrinne, da ist fast nichts fest.

 

Abstieg: Wir haben von vorneherein geplant nach Scharnitz abzusteigen und nicht durch die Spindlerschlucht zurück zum Ausgangspunkt. Dies haben wir nach einem Biwak dann auch umgesetzt. In der Nacht haben wir leider die Biwakschachtel nicht gefunden, dazu hätten wir erst absteigen müssen (leicht schuttige Rinne, leicht rechts vom Ausstieg) und dann nach rechts (jeweils Blickrichtung Abstieg) wieder leicht aufsteigend, bei uns noch über ein Schneefeld querend, zu zwei großen Steinmännern und von dort leicht links haltend (Blickrichtung Aufstieg) nach oben zur gut sichtbaren Biwakschachtel aufsteigen (10 Minuten dürften dafür nicht ganz ausreichend sein). Den gleichen Weg wird man nehmen müssen um zur Spindlerschlucht zu gelangen.

Wir sind dann nicht weiter zur Biwakschachtel, sondern über die Schneefelder in einer großen links, rechts Schleife angestiegen und letztendlich wieder auf den Weg gekommen der von der Biwakschachtel direkt nach unten führt. Nun immer den Weg folgend (links haltend) nach unten bis auf den Wanderweg. Dann geht es ewig nach Scharnitz, evtl. Karwendeltaxi-Nummer mitnehmen und Taxi anfordern. Sonst werden es schon stramme 7 Stunden.



Roli Striemitzer - 12.08.2012



Tobias Bailer - 19.08.2012

Tourenbericht, Bilder und weitere Informationen im Forum auf www.rocksports.de



Daniel Mohler - 14.10.2018

Spät im Jahr sind die Tage schon kürzer, die Temperaturen kälter, aber dafür trockene Verhältnisse. 

Wir kletterten diese gewaltige Wand in etwa 7 Stunden und konnten deshalb am selben Tag noch absteigen und heimfahren. Was uns natürlich kein Traumbiwak bescherte, stattdessen jeglichen Genuss ohne Entbehrungen im Tal. Vielleicht empfanden wir dadurch die Tour nicht so eindrücklich. Absolut eindrücklich jedoch sind die Bergrettungsgeschichte und Seilreste in der Tour. 

 

Im Vergleich zur Rebitsch-Spiegl, leichter, kürzer, aber mindestens genauso brüchig! 



Andreas Wunsch - 23.07.2021

Dank Rocksports Forum - Eintrag von Tobias Bailer gut zu finden.

Die Variante im Quergang hinter dem Türmchen ist die bessere.

Vom Stand aus der Höhle in die erste und lange Länge der Krebsrisse aufpassen auf Seilverlauf. Sonst ziehts ordentlich nach unten und der ein oder andere Fluch hallt zum Wanderweg hinab.

Für die Aussiegsrinne wünschte ich mir Steigeisen und Pickel um dem hartgebackenem Kleinschotter beizukommen. Ich wäre um einen Zustand wie im Bailerbericht mehr als dankbar gewesen. Blöd dass ich hier nicht darauf gekommen bin, mit dem Hammer Tritte zu hauen und die Spitze als Stützpickel einzusetzen.

 

Die Biwakschachtel entschädigt.



Martin Feistl - 03.08.2022

Bis auf die 2. Krebsriss-Länge trocken und fester, teilweise richtig guter Fels. Viele Haken, Hammer trotzdem sinnvoll. Knapp unter 10h. 



Alba Lucia Neder - 09.10.2023

#37/2023. WF, mit Sybille Rödig

 

  • onsight WF, überwiegend geführt
  • Länge: Wandhöhe 850 m, Kletterlänge ca. 1230 m, ca. 34 SL
  • Kletterzeit: 17:30 h
  • Der Bruch ruft

 

„Orientierungssinn, Moral und Kondition, Härte in andauernder, schwerer Freikletterei, noch dazu in nicht immer ganz sicherem Fels, sind unerläßliche Voraussetzungen [...] Die Biwakschachtel unterm Gipfelgrat wurde nicht wegen Geldüberflusses errichtet“(Walter Pause, 1970, „Im extremen Fels“, in: Forum Rocksports, Tobias Bailer)


Bis auf die harte Freikletterei (andere Zeiten) kann ich das so unterschreiben. Nachdem ich seit Monaten diverse Partner für die Laliderer zu motivieren versuchte, konnte ich ausgerechnet eine Frau dafür gewinnen. Wer weiß, ob wir womöglich die erste Frauen-Seilschaft überhaupt waren, die die Laliderer Nordwand durchstiegen hat?

 

Tourenbericht und Bilder auf: https://www.diariesofaclimber.com/blog-ng/





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