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Im extremen Fels

Informationen zu "Ailefroide Occidental NW-Wand (Gervasutti) /3te Aufl. Nr. 2"

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Stefan Biggel - 05.08.2006
Der Felssturz an dem übergang zum Felskopf hat die Linie gegeüber dem Eberleinführer etwas verändert. Statt dem Spreizschritt und der grauen Verschneidung wird nun gerade hoch an der Kante geklettert.



Sepp Gwiggner - 02. / 03.07.2006

1000 Meter Nordwand mit Vereisungsgefahr im oberen Wandteil knapp an der 4000 Meter Grenze.

Wir sind ohne jegliche Information zur Ailefroide gefahren und haben zum Glück gute Verhältnisse angetroffen.



David Bruder - 28.08.2017

Gute, fast eisfreie und sehr trockene Bedingungen, kein Steinschlag über die Route (aber natürlich in den kümmerlichen Eisfeldresten orog. links und im Couloir etwas...und unter uns,-). Zu- Und Abstieg mühselig.

Tour hat fast durchgehend eingerichtete Stände und einiges an Zwischenhaken (Am roten Turm und vor dem Ausstiegskamin keine gefunden, sind hier vermutlich nicht orginal geklettert). 

Die Wand hat mich sehr beeindruckt, ganz schön steil für Gneis. Hoch auch. und genau: wild.

Kletterei ist sehr abwechslungsreich: typischer \"Dauphin-Schotter\", steile klassische Kamine und Verschneidungen, Grat, Spreitzschriitt, kompakte Platten, ausgesetzte Querungen, mal super und mal gar nicht absicherbar, Bruch, kompakter Gneis in allen (Erd-)Farben,  griffig, glatt, tocken, feucht, eisig (zum Glück nur kurz), und, genau: sehr einsam... eben genau so, wie das sein muss.

Routenfindung Dank recht vieler Haken (ich denke, \"ca. 40\" ist deutlich zu niedrig angesetzt) und logischer Linie gut zu finden, bzw. auch auf Abwegen gut kletterbar (denke ich zumindest: einige SL am Roten Turm und vor dem Ausstiegskamin waren Haken-und Standfrei, ich vermute: wir waren nicht original unterwegs)

Wir waren light&fast bzw. quick&dirty unterwegs (wir können wohl nimmer anders, Gewohnheitstiere oder Altersstarrsinn?,-)- die einzige Chance, ohne lästiges Biwak-Zeug etc. unterwegs zu sein. Das erhöhte Risiko ist uns weitgehend bewust gewesen - im Fall der (Un-)Fälle sind alle B- und C-Pläne ganz schlechte Pläne... Weitgehend, weil mir nicht klar war, dass der Abstiegsgletscher eine splatenreiche Hure ist...ohne Pickel waren wir froh um eine Abstiegsspur (ja, der gemischt-semi-flotte Italien-Dreier, den wir 3 Tage zuvor im Zustiegstag gesehen haben, ist nach 2 Biwaks kurz vor uns runter) Glück gehabt und Danke! Jeder ein paar Leichtsteigeisen ist m.e. das absolute Minimum...obwohl: vll ist das anders, wenn man vom Westgipfel den Südsporn absteigt?!?

 

Apropos Abstieg - wir hatten nach 13 Stunden und dem Vortag am Pic sans Nom keinen Bock auf ne weitere h Gratkletterei (war auch so ein erlebnisreicher Tag, und ehrlich: nach der Marmolata Südwand querst auch nicht zum ewig zum Hauptgipfel, wenn du nicht must...ok, lahme Entschuldigungen für pure Faulheit). Also wie im Eberlein beschrieben, die Rinne direkt vom Ausstieg runter (einige Abseilstellen, zum Schluss ca. 80m  - ja, genau: mit 40m Einfachseil 4x und neue Zwischenstände... - zum besagten Hurengletscher. Diesen durchs Spaltenparadies an den orographisch linken Rand absteigend gequert, schnell bei Bruchzone 20m im Fels abseilen (Kleiner Serac ca. 200hm über Dir...also SCHNELL) und weiter über schottrigen Gletscher und schottigen Getscherschliff zu noch mehr Schotter. Den Abbruch ca. 200hm nach verlassen des Gletschers kann man am linken Felssporn kurz und schmerzlos abseilen/abklettern. Bis zum Hüttenweg waren wir ca. 4h mit, genau: viel Schotter beschäftigt.

 

Wir hatten alle schon beim loslaufen keinen Empfang mehr - mir ist da mal wieder bewust geworden, was dass bedeuten kann: wer ohne jemand über Ziel und geplante Rückkehr loszieht, wartet evtl. sehr lange auf Hilfe. Wir haben in 3 Tagen Pic sans Nom/Ailefoide genau 1 Seilschaft gesehen - bei aller feinstem Wetter und Bedingungen.

Abseilen ist bis weit hinauf denkbar - aber die Querung der Schlucht muss man wohl zurücklettern, Rinne/rechts davon runter ist eine feuchte und wahrscheinlich steinschlägige Sache!

 

Ach ja: im Nachgang noch die detailierten Infos im Netz gefunden, wie langweilig,-) sind oben den klassischen Austieg mit rechts-Variante geklettert (links vereist): https://www.camptocamp.org/routes/54579/fr/ailefroide-occidentale-pilier-central-voie-devies-gervasutti



Daniel Mohler - 05.08.2020

Zählt für mich zu den anspruchsvollsten Pausetouren. Uns war klar, dass wir die Tour nicht Auto-Auto durchrennen können und haben deshalb Ausrüstung für ein gemütliches Biwak mitgenommen. Problem: das Luder am Rücken klettert nicht von selbst.

 

Zustieg zum Col del Coste Rouge anspruchsvoll und mit 4h sportlich. Dort zwei gute 1-Personenbiwakplätze.

 

Für die Wand sollte man je nach Verhältnissen 12-14 Stunden einplanen. Ab dem Pfeilerkopf ist man brutal dem Stein- und Eisschlag ausgesetzt und sollte entsprechend spätestens Mittag dort vorbei sein. Problem: man muss sehr früh starten, nicht wie wir gemütlich am Vormittag. Die angeblichen Biwakplätze am Pfeilerkopf oder nach der langen Rechtsquerung existieren nicht und sind total ungeschützt!

Die Seillänge nach der Rechtsquerung hatte bei uns Blankeis und war sehr heikel, dort schwierige Felsvariante rechterhand vorbei mit Haken (6+?).

Wir haben den klassischen Ausstieg gewählt, dort nur wenig Schnee/ Eis, bzw. mit reinem Felskontakt kletterbar. Toller Biwakplatz direkt am Grat wenige Meter links des Ausstiegs.

 

Der Abstieg hat sich dann spontan ganz anders ergeben: direkt vom Biwak die Rinne runter (abklettern/ abseilen) auf den Gletscher und diesen 100hm linkerhand aufsteigend gequert zum Normalweg der Ailefroide Orientale. Von dort den Spuren und später guten Wegen zur Selehütte (dort super Heidelbeerkuchen!). Dies erschien uns deutlich angenehmer als den spaltenreichen Gletscher mit anschließendem  weglosen Gletscherschliff. Hierfür sollten jedoch 4h angepeilt werden und nochmals 2h nach Ailefroide (dort super Pizza an Straßenkiosk!).



Philipp Bankosegger - 20.08.2021

Probieren geht über Studieren!

Nachdem der Pic Sans Nom noch ziemlich feucht und eisig dreinschaute, wir aber bei unserer Begehung des Pelvoux Nord\"grat\" ein paar Tage vorher völlig trockene Verhältnisse hatten, versuchten wir unser Glück und freuten uns als wir nach dem langen Zustieg eine trockene, nur im oberen Wandteil leicht vereiste Wand vorfanden. 

Zustieg über Col Coste Rouge, Traumbiwak gegenüber der Wand (deutlich besser als in der Scharte oben, Wasser fließt, wear sunscreen)

Obwohl wir verhauerlos durchkamen dauerte Einstieg bis Ausstieg doch knapp 11,5h ohne große Pausen. Lag wohl an den schweren Rucksäcken, den lästigen Halbseilen und ab den grauen Platten hatten wir ein wenig mit Eis zu kämpfen. Wobei so richtig nervig war das eigentlich nur bei dem blanken Eisfeld nach den Platten rüber zum Fuß des eisigen Couloirs, das man rechts umklettern kann. Immerhin die Eisschraube nicht völlig umsonst am Gurt gehabt! Bei uns kam gegen 14 Uhr Sonne in den oberen Wandteil, zum Glück hatten wir da die Platten bereits hinter uns und wurden somit von Stein- und Eisschlag verschont. Anschließend ein wenig Gratkletterei nach Osten und noch im Hellen die ganz gut eingerichtete Abseilrinne hinunter, dann Querung auf Ailefroide Orientale Normalweg. Nach den Schnee/Gletscherpart haben wir dann nochmal biwakiert, obwohl der Weg eigentlich ganz gut mit Steinmännern markiert ist und somit auch im Dunkeln möglich ist. Aber für was hat man denn sonst dieses ganze Biwak-Klump dabei? Den Heidelbeerkuchen gabs dann in doppelter Ausführung zum Frühstück bevor man mit neuen Kräften dem Bier in Ailefroide entgegenjoggt.. 



Robert Zink - 07.2022

erster Tag anstieg von Ailefroide zum Col Temple und weiter zum Ref. Temple. zweiter Tag Wanddurchstieg und Abstieg nach Ailefroide. 





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